Nach langem Überlegen hab ich es jetzt getan und bin aus dem VWI ausgetreten. Die Gründe lassen sich am Ende recht kurz zusammen fassen.
- Ich habe gefühlt keinen Mehrwert mehr
- Mit dem gesparten Mitgliedsbeitrag kann ich anderen besser helfen
Ich war 14 Jahre teilweise ein sehr aktives Mitglied, vom Hochschulgruppenvorstand bis zum Mitglied im Bundesvorstand habe ich einige Ämter begleitet und habe es auch immer sehr geliebt und teilweise sicherlich auch zu viel Zeit und Geld investiert. Gerade die Arbeit im und mit dem Bundesteam hat immer viel Spaß gemacht und ich habe dort eine Menge cooler Leute kennengelernt, was ich auf keinen Fall missen möchte. Und auch die Anfangszeit in der Hochschulgruppe hat mich viele Dinge im Umgang mit Menschen gelehrt, die mir heute noch viel nützen. Eigentlich war der VWI für mich ein optimales Hobby und über 10 Jahre tief in meinen Alltag integriert.
Leider hat dies vor zwei Jahren abrupt geendet, nachdem das Vertrauensverhältnis zwischen der Geschäftsführung, Teilen des Vorstands und mir zerstört wurde. Ich will hier nicht mehr dazu schreiben, aber wen es interessiert der kann mich bei einem Bier gern einmal dazu ansprechen.
Was ich in den zwei Jahren danach festgestellt habe: nicht aktive Mitglieder bekommen von der Arbeit in den Hochschulgruppen, Bundesteam und anderen Organgen überhaupt nichts mit. Es gibt quasi überhaupt keine emotionale Verbindung mehr zum VWI. Zwar bekomme ich ab und an mal etwas Post oder ich könnte mich aktiv darum bemühen Informationen in den sozialen Netzwerken zu finden, aber ich habe in keinem Augenblick den Eindruck das meine Mitgliedschaft etwas positives beiträgt. Ein Mehrwert ist für mich persönlich nicht mehr vorhanden.
In meiner aktiven Zeit habe ich immer gesagt, durch meine Mitgliedschaft (vor allen den Mitgliedsbeitrag) unterstütze ich andere dabei im VWI aktive zu sein und sich dabei selbst zu entwicklen. Aber, und das ist mir erst in den letzten Jahren bewusster geworden, so wird auch ein organisatorischer Overhead unterstützt und gefördert. Und genau das möchte ich eigentlich nicht. Für mich war der VWI immer ein Herzensprojekt und das hat mich auch bedeutet nach dem Studium eben keine Reisekosten abzurechen (gerade wenn man es sich leisten kann). Das ist nicht bei allen so, muss es auch nicht, aber wenn Geld da ist wird es eben auch ausgegeben und nicht immer für in meinen Augen sinnvolle Dinge.
Ich denke mit dem eingesparten Mitgliedsbeitrag kann ich Studenten auch direkt unterstützen. Und deshalb werde ich den Betrag einer VWI-Mitgliedschaft ab nächsten Jahr je zur Hälfte an die Hochschulgruppe Chemnitz (meine ehemalige HG, wo ich übrigens Ehrenmitglied bin) und die Hochschulgruppe Freiberg (HG in meiner Heimatstadt) spenden. Ich denke, gerade diese kleinen Hochschulgruppen haben davon sicherlich mehr, als wenn das Geld an den Verband gehen würde.
Wirtschaftsingenieur und E-Commerce Guy mit einem Hang zu Nutzerorientierung.